Berufliche Trainingszentren
Zurück ins Arbeitsleben
Das berufliche Trainingszentrum ist für Menschen mit einer psychischen Erkrankung da, in dem wir einen Übergang nach der medizinischen Reha oder aus Arbeitslosigkeit/-unfähigkeit bis zum Wiedereinstieg in das Berufsleben bieten.
Im BTZ finden psychisch belastete Menschen einen geschützten Raum, um zu sich und den eigenen Fähigkeiten zu finden. Die Teilnehmenden gehen gemeinsam auf eine Entdeckungsreise, um neue Seiten an sich kennenzulernen und sich beruflich neu zu orientieren. Nach und nach soll jeder folgende Fragen für sich beantworten können: Was kann ich, was will ich? Wohin kann es gehen?
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Das sagen unsere Teilnehmer
N. M.
Ich nehme vorweg, dass ich das Trainingszentrum zwar nicht mit einer Festanstellung verlasse, aber mit der Gewissheit darüber, was genau mir noch fehlt, um dies zu erreichen und darüber, dass ich dieses Ziel erreichen werde. Der Weg dahin war lustig, traurig, hart, fröhlich, beängstigend und vor allen Dingen wichtig!
Meine eigentliche Arbeit fing in Phase 2 an, wie ich schnell feststellen musste. Da kristallisierten sich meine persönlichen Schwierigkeiten heraus und aus dem leichten Anfang wurde eine sehr herausfordernde Zeit. Die Suche nach Praktika ging weiter, wurde aber individuell an meine mentalen Blockaden angepasst und engmaschig durch verschiedene Personen begleitet.
Der kreative Freiraum, der uns gelassen wurde, hat mich auch in meiner persönlichen Entwicklung weitergebracht. Zu erkennen, dass die eigenen Fähigkeiten vielleicht für andere nicht selbstverständlich sind, war ein enormer Gewinn. Dass Leute von etwas begeistert sind, was ich erschaffen habe, konnte ich das erste Mal wirklich annehmen und ernst nehmen. Es war wirklich sehr schön zu erfahren und zu fühlen, dass die Mitarbeiter einem helfen, nicht nur, weil sie dafür bezahlt werden, sondern weil es ihnen tatsächlich am Herzen liegt.
Ich wünsche mir, dass mein zukünftiger Arbeitsplatz mit genauso guten und herzlichen Menschen bestückt sein wird.
P. R.
Ich habe mich im BTZ gut aufgehoben gefühlt, auch wenn ich mich oft gefragt habe, wie bist du hier gelandet?
Besonders gefallen haben mir das Bauen der Nistkästen/Garderobe, das Erlernen des Umgangs mit den Maschinen. Das hat mein Selbstvertrauen gestärkt.
Durch das Praktikum habe ich eine 30 Std.-Stelle bekommen. Ich bin sehr froh über die Möglichkeit der Nachbetreuung. Ich habe mich auch an Krisentagen gut aufgehoben gefühlt und „durfte“ so sein, wie es gerade war. Ich sage „DANKE“ und verabschiede mich erst mal.
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Nachdem ich anderthalb Jahre zu Hause war und ich nicht wusste, wie es weitergehen sollte, weil ich absolut nicht wusste, wie diese Krankheit mich weiter belasten wird, musste ein Entschluss her.
Die Zeit im BTZ war für mich dann der Schritt zu erkennen, ob ich wieder den Kopf und die Kraft dazu habe, in erster Linie, zu spüren und zu sehen, schaffe ich es, körperlich und mental, einige Stunden wieder mich anzustrengen und in zweiter Linie, die Erkenntnis zu erhalten, ob ich fähig bin, was komplett Neues zu erlernen.
Ich habe aber, für mich, recht schnell erkannt, dass ich durchaus Möglichkeiten sehe, einen neuen Berufszweig einzugehen und zu erlernen. Lange habe ich überlegt, wie mein Weg aussehen soll, bis ich für mich die besten Chancen gesehen habe, eine Umschulung zu starten.
Auch wo ich meine Ziele erwähnt habe und das anfangs nicht so gern gesehen wurde, hatte ich dennoch recht schnell das Gefühl, dass man mir es nicht ausreden wollte, sondern mich mental erst mal auf andere Sachen konzentrieren sollte. Ich habe schon verstanden, wieso mir gesagt wurde, ich sollte dieses Thema beiseiteschieben und erst mal schauen. Nach einigen offenen Gesprächen, wo mir auch gesagt wurde, wo man mich sieht, waren wir uns doch eigentlich einig und letztendlich können wir Stand heute sagen: Ziel erreicht.
Zusammenfassend: Es war eine gute, lehrreiche Zeit. Ich habe viele gute Leute kennengelernt, ich habe viel über meinen Körper kennengelernt, ich habe gesehen, man kann vieles erreichen, Hauptsache man gibt sich nicht auf. Und man darf sich einfach nicht zu schade sein und um Hilfe zu bitten, wenn es nicht weitergeht. Denn es gibt noch genug Menschen, die gerne helfen, die den Anspruch haben, menschlich zu sein und auf ihre Umwelt noch Wert legen.
Marion B.
Ich hatte das Glück, im Textilbereich meinen Platz zu bekommen und nach den ersten Wochen, in denen ich bei Gesprächen, aber auch allein zu Hause im stillen Kämmerlein immer wieder vor mich hin weinte, festigte sich allmählich mein Gemütszustand und ich ergriff die Chance, die sich mir hier bot:
Ich nahm alle Termine wahr, um mich im Bereich EDV und Bewerbungstraining weiterzubilden, war dankbar über jedes Gespräch, welches mir meine Fachtrainerin, meine PSD und mein Jobcoach anboten und stürzte mich in meine neue Tätigkeit im Textilbereich: Ich lernte nähen.
Ich überwand meine labile Gemütsverfassung und fand im Laufe der Zeit meine Kraft und innere Stärke zurück. Die Menschen hier im BTZ, jeder für sich und alle zusammen, gaben mir immer das Gefühl, ein liebenswerter Mensch zu sein, dem Respekt und Achtung entgegengebracht wird. Das Lachen ersetzte das Weinen und ich war so dankbar, dass ich den Weg ins BTZ gefunden hatte.
Ich bin unendlich dankbar dafür, dass mir das gesamte Team vom BTZ, meine sehr netten Mit-Teilnehmerinnen, sowie die verschiedenen Dozenten geholfen haben, meine doch recht schwierige Lebenskrise zu überwinden und mein Lachen, meine Kraft und Energie und meinen Traum wiederzufinden. Ihr alle habt mir geholfen, wieder gesund zu werden.
Harald K.
Natürlich fühlt es sich viel besser an, wenn man arbeiten geht. Ein Teil in der Gesellschaft und im Arbeits- und Berufsleben zu sein. Morgens mit vielen anderen zur Arbeit zu fahren, ein Ziel vor Augen zu haben, sich mit Arbeitskollegen zu treffen. Finanzielle Probleme und Sorgen nicht in dem Umfang zu haben.
Lange Zeit krank zu sein, da ist die Seele und Psyche schon etwas betroffen. Es stellt sich die Frage und dies ist glaube ich, bei nicht nur mir, sondern vielen so gewesen, wie wird es in meinem Berufsleben weitergehen? Vorher hatte ich noch nie etwas über ein Berufstrainingszentrum gehört oder gelesen. Daher stellten sich mir die Fragen, habe ich den richtigen Schritt gewählt, wird es mir gefallen, was kommt auf mich zu, kann ich meine beruflichen Vorstellungen und Wünsche realisieren und kann ich die Erwartungen, die an mich gestellt werden erfüllen?
Es hat etwas länger gedauert, bis ich gemerkt habe, dass ich nicht Erwartungen für andere erfüllen muss, sondern welche Erwartungen habe ich für mich, worauf lege ich Wert, was ist mir wichtig, was weniger? Welche von den vielen Angeboten nehme ich im BTZ wahr?
Während meiner Zeit dort war ich im gewerblich-technischen Bereich tätig und habe die Zeit genutzt, zwischen all den sehr wichtigen Aufgaben meiner beruflichen Zukunft (Gespräche, Telefonate, Praktika, Vorstellungen) mich gedanklich abzulenken und mich auf die weiteren Dinge vorzubereiten. Dabei waren die Gespräche und Unterstützungen durch die Mitarbeiter mir sehr hilfreich. Meine Ängste und Sorgen wurden dadurch abgebaut.
Im gewerblich-technischen Bereich habe ich mich mit Werkzeugen und Materialien, mit denen ich noch nie zuvor gearbeitet habe, beschäftigt. Dabei ist ein persönliches Projekt und gleichzeitig ein Geschenk für meine Frau entstanden, das noch heute in unserer Wohnung steht und nicht nur als Geschenk betrachtet wird, sondern auch an die guten Zeiten erinnert, die ich im BTZ Bielefeld erlebt habe. Mit all den guten lieben Menschen, sowohl Teilnehmer als auch Mitarbeiter, die ich dort kennengelernt habe.
Stefanie E.
Die berufliche Rehabilitationsmaßnahme wollte ich nutzen, um meine Arbeits- und Leistungsfähigkeit auszuprobieren. Mir war klar, dass gerade die Anfangszeit nicht einfach werden würde. Dennoch haben mich die ersten Wochen mehr als erwartet gefordert und an meine Grenzen gebracht.
Hinzu kam, dass mir bewusst wurde, wie sehr ich mich durch meine anspruchsvolle Arbeitshaltung unter Druck setzte. Insgesamt haben mich die Eindrücke und Begegnungen schnell mit den eigenen Themen konfrontiert. Alles war anfangs daher anstrengend und zu viel.
Ich bin sehr dankbar, dass ich die Möglichkeit hatte, mich im BTZ auszuprobieren. Nette Menschen habe ich hier als Kolleginnen und Kollegen kennengelernt, konnte kreative Ideen umsetzen, meine Ansprüche an mich selbst abfedern, mich im Umgang mit anderen Menschen besser abgrenzen und klarer positionieren. Im BTZ habe ich einen Raum vorgefunden, der mir einen ausreichenden Schutz geboten und mir in vielerlei Hinsicht genug Entwicklungs- und Entscheidungsfreiheit gelassen hat, um in meinem eigenen Tempo vorzugehen. In den Monaten habe ich mich in der fachlichen und persönlichen Begleitung achtsam unterstützt, umsichtig gefördert und manchmal wie herausgefordert gefühlt, was ich als Denkanstoß gesehen habe. Viele Erfahrungen nehme ich nun mit, die mich gestärkt und zentriert haben und mir ein gutes Werkzeug in privaten und beruflichen Situationen sein werden.